Zentraldeponie Emscherbruch

Die zentrale Mülldeponie ergänzt den „Haldenpark“ des Grünzugs D entlang der Emscher und des Rhein-Herne-Kanals. Sie tritt weniger als Deponie als vielmehr als landschaftlich orientierter „Freizeitberg“ in Erscheinung und wird vollständig erst in den nächsten 20 bis 30 Jahren als Teil der Erholungslandschaft des künftigen Freizeitparks vollendet sein.

Der Neubau fasst alle betriebstechnischen Einheiten in einem Gebäude zusammen und dient als Anlage zur Aufnahme und Aufbereitung der Sickerwässer und Deponiegase. Durch die Konzentration der Baumassen verbleibt ein erheblicher Anteil der Flächen frei von Gebäuden. Diese dienen zunächst als Schüttflächen und später als Landschaftsraum mit parallelen, zur Emscher hin abfallenden Geländekanten. Die Böschung kann bis zur vorderen Kante der Bebauung geführt werden, die sich am Fuß der Müllhalde gleichsam in diese hineinschiebt und so zu einem Teil der Landschaft wird.

Die Form des Gebäudes resultiert zum einen aus der technisch-funktionalen Logistik und zum anderen aus der Besonderheit des Standortes und seiner künftigen landschaftlichen Nutzung. So ist das lineare, 20 m tiefe Hauptbetriebsgebäude parallel zur Emscher angelegt und bildet durch das Einschieben in die Halde einen gebauten Böschungsfuß. Die Abrundung des Gebäudes nach Osten folgt dem Verlauf der Böschung und beherbergt im Erdgeschoss das Kontrolllabor und die Verwaltung. Der aus seiner Funktion abgeleitete Rundbau mit Pumpenhaus und Speicherbecken prägt den westlichen Abschluss, während der vertikale, nach vorn springende Gebäudeteil in der Mitte die hohen Anlagenteile des Verdampfers und des Kessels umhüllt und die Gebäudemassen rhythmisch strukturiert.

Ort Gelsenkirchen, Deutschland
Wettbewerb 1. Preis, 1990
Bauzeit 1996 - 1999
BGF 10.658 m²
BRI 62.637 m³