Jugendanstalt Raßnitz

Eine Außenmauer umschließt das nahezu quadratische, außerhalb des Ortes gelegene Gelände der Haftanstalt für Jugendliche. Lediglich das kubische Freigängerhaus befindet sich vor den Mauern. Die Jugendanstalt des Landes Sachsen-Anhalt bietet insgesamt 400 Haftplätze in zweigeschossigen mit rötlich-braunen Klinkern verkleideten Häusern.

Die fünf U-förmigen Hafthäuser mit je vier Wohngruppen umschließen jeweils einen kleinen Aufenthaltshof und fassen nach dem Raum-im-Raum-Prinzip wiederum einen großen quadratischen Innenhof ein, dem insbesondere im Hinblick auf die städtebaulichen Aspekte einer Haftanstalt als Mikrokosmos eine hohe Bedeutung zukommt. Über die reine Erschließungsfunktion hinaus bietet er mit Sport- und weitläufigen Rasenflächen, Beeten, Baumgruppen und einem Teich eine hohe Aufenthaltsqualität. Die harte städtische Gebäudekante der umliegende Baukörper löst sich in dem überdeckten, offenen Umgang der Magistrale auf, der die kubischen Baukörper mit den organischen Formen der Landschaft verknüpft.

Im Westen schließt sich ein linearer Baukörper an, der in zwei parallele Längsspangen mit dazwischenliegenden, eingeschossigen Verbindungstrakten aufgeteilt ist. Hier befinden sich die zentralen Funktionseinheiten, wie Transportgefangene und Kleiderkammer, Küche, Besucherräume, die allgemeine Verwaltung sowie der Speisesaal mit Blick zum Wasser. Südlich davon liegt das Gebäude für Untersuchungshäftlinge, das ebenfalls mit dem Hof verbunden ist.

Die Werkstätten erstrecken sich nordwestlich des Innenhofs und im Norden komplettieren eine Sporthalle mit Sportplatz, der Schulungs- und Unterrichtstrakt sowie der Medizinische Dienst das Gebäudeensemble.

Ort Raßnitz, Deutschland
Entwurf 1996
Bauzeit 2000 - 2002
BGF 43.707 m²
BRI 159.663 m³
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