Neustrukturierung der Funktionsbereiche im Klinikum Osnabrück

Die Sanierung und Neustrukturierung der Funktionsbereiche ist ein wichtiger Baustein in der Masterplanung 3.0 des Klinikums Osnabrück hinsichtlich der zukunftsfähigen Entwicklung als Standort der Maximalversorgung. Dabei soll sich das ökologische Selbstverständnis des Klinikums als „Green Hospital“ auch in der baulichen Struktur darstellen.
Grundgedanke des Entwurf-Konzeptes ist die Zentrenbildung der Fachabteilungen, um im interdisziplinären Austausch einen möglichst hohen medizinischen Qualitätsstandard für den Patienten abbilden und Synergien für Patienten und Mitarbeiter schöpfen zu können. Hierfür werden in einem vorlaufenden Projekt alle nicht-medizinischen Funktionen aus dem Haupthaus verlagert, um den Raum für die medizinisch und technisch hochwertigen Zentren zu schaffen. Ziel ist es, ein digitales, effizientes und menschenzentriertes Klinikum zu schaffen, das die bauliche Basis für eine intelligente, umweltverträgliche und sanfte Medizin bildet.
Die langen und bislang sehr engen Doppelmagistralen der Haupterschließung werden zu einem offenen, lichten Wandelbereich zusammengefasst und erweitert. Ausblicke in  grüne Innenhöfe und offene Wartebereiche strukturieren den entstehenden Raum. An dieser Raumzone erhalten die neuen Zentren ihre Meldeköpfe.

Ein neuer, parallel zur Magistrale verlaufender Gebäuderiegel homogenisiert die ungleichen Enden der Kammstruktur entlang des jetzigen Wirtschaftshofes und verbindet die Zentrale Notaufnahme und die Liegendanfahrt direkt mit den einzelnen Funktionsbereichen. Zur Entlastung der Prozessabläufe auf den Bettenstationen entsteht ein Aufnahme- und Entlass-Zentrum.

Die von weitem sichtbare, begrünte Fassade der Gebäudespange vor den Bestandsbauteilen A1-A5 bindet alle Funktionsbereiche visuell zusammen und bildet die grüne Verbindung zur Umgebung. Mit ihrer energieeffizienten Pfosten-Riegelkonstruktion aus Holz und mit einem begrünten Ständerwerk stellt sie unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit eine ideale Lösung dar. Schnell wachsende Pflanzen ranken an einer sekundären Holzstruktur, bieten einen effektiven Sonnenschutz und erzeugen  Verdunstungskühlung. Sowohl in der Fern- wie auch in der Nahwirkung fügt sich die Fassade harmonisch in die Umgebung ein und deklariert mit seinem Erscheinungsbild den Ansatz des „Green Hospital“.

Warme Holzbaustoffe dominieren den Innenausbau und kontrastieren mit klaren, hellen Wandverkleidungen aus Glasbaustoffen. Diese können von der Rückseite jeweils für Beleuchtungs-, und Informationssysteme bespielt werden. Öffentliche Raumbereiche wie z. B. in der Magistrale oder in den Wartebereichen der Notfallaufnahme erhalten hierdurch eine hohe Aufenthaltsqualität.

Im Rahmen der Baukonstruktionen werden nur Baustoffe verwendet, die nach Abbruch wiederverwendet werden können. Hier greift das Cradle-to-Cradle-Prinzip. Voraussetzung ist hierbei, der Verzicht auf bedenkliche Baustoffe sowie eine konsequente Produktverantwortung.

 

Standort Osnabrück
VgV mit Entwurf Zuschlag 2023
Bauzeit in Planung
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