Kopfbauten Weltquartier Wilhelmsburg
Im Rahmen der internationalen Bauausstellung [IBA] 2013 entstand im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg das ‚Weltquartier‘ – ein Modellprojekt für interkulturelles und zukunftsfähiges Wohnen für mehr als 1.700 Bewohner aus über 30 Herkunftsländern. Die ehemalige Arbeitersiedlung aus traditionellen roten Backsteinbauten in Zeilenbauweise wurde durch zwei Neubauten – bestehend aus dem westlich gelegenen U-Haus und dem östlich gelegenen T-Haus – ergänzt und schließt die Siedlung in ihrer Struktur städtebaulich ab. Von der Qualität und den baulichen Grundelementen des Bestandes inspiriert, interpretieren die beiden Kopfbauten diese in einer eigenständigen Architektursprache mit skulpturalen Formen neu und verknüpfen sie mit den Anforderungen an ein energetisch hocheffizientes Passivhaus. Die Einheitlichkeit des Gesamtquartiers wird dabei besonders durch den Einsatz des mit dem Bestand harmonisierenden Backsteins betont und gestärkt, der auf typische hanseatische Art, reliefartig, mit Vor- und Rücksprüngen akzentuiert verarbeitet und als zweischaliges, kerngedämmtes Mauerwerk ausgeführt wurde. Der Entwurf orientiert sich zudem an den jeweiligen Gebäudefluchten und -höhen der Bestandsbebauung sowie an dem benachbarten Energiebunker und führt somit das Thema der geneigten Dachform des Bestandes fort. Mit ihrer asymmetrischen Satteldachlandschaft und ihren gelegentlichen Hochpunkten markieren sie das städtebauliche „Tor“ zum Weltquartier und dienen als Orientierung für das gesamte Quartier. Die 75 öffentlich geförderten Wohneinheiten ermöglichen unterschiedliche Wohngrößen und -formen, vom Zweizimmer-Singleappartement bis hin zur Vierzimmer-Familienwohnung in den Obergeschossen des U-Hauses und allen Etagen des T-Hauses. Somit wird ein abwechslungsreicher Wohn-Mix für Singles, Paare und Familien ermöglicht und eine soziale Durchmischung des Weltquartiers geschaffen.