Das Motto zum Tag des offenen Denkmals 2020 „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken“ verweist auf ein wichtiges Arbeitsfeld der Architektur: die über den reinen Erhalt hinausgehende Reaktivierung historischer Bausubstanz.

An der Stelle des heutigen Tönnishofs ist schon seit dem 16. Jahrhundert ein Hofgut belegt. Bis 1884 stand hier ein westfälisches Bauernhaus, bis das Landwirte-Ehepaar Dietrich Wilhelm und Elsa Tönnis eine moderne, quadratische Hofanlage für die Stallungen, Scheunen und die Geräte sowie eine in der Achse des Quadrats angeschlossene Villa als herrschaftliches Wohnhaus bauen ließen. Die Kriegsjahre überstand der Tönnishof weitgehend unbeschadet. Es war der Bau der neuen S-Bahn-Linie, der das Schicksal der Anlage besiegelte. Der hoch aufgeschüttete Bahndamm trennte die Ackerflächen vom Hof und erforderte den Teil-Abriss der Anlage. Daraufhin beschloss der letzte Bauer, Günter Tönnis, 1977 die Aufgabe und den Verkauf des Tönnishofs. 1978 erwarb Prof. Eckhard Gerber zunächst die im neoklassizistischen Stil gebaute Villa, die er restaurieren ließ und seitdem als Architekturbüro mit aktuell 110 Mitarbeiter und Wohnhaus nutzt.

Am 13. September 2020 wird Prof. Eckhard Gerber gemeinsam mit seiner Frau, der Restauratorin Anngrit Gerber, durch die Räumlichkeiten führen.