Bauwelt Einblick 2024 | Gerber Architekten

Bauwelt Einblick 2024 | Gerber Architekten

Bauwelt Einblick 2024 | Gerber Architekten

Bauwelt Einblick

Gerber Architekten

„Als Eckhard Gerber 1966 mit dem Bauen begann, prägte das Wirtschaftswunder Deutschland. Die Gesellschaft strotzte vor Zukunftsoptimismus, die Welt bereitete sich auf die Eroberung des Weltalls vor, die Venus wurde erreicht, Bilder vom Mond gesendet und Neil Armstrong erprobte drei Jahre vor seinem „kleinen Schritt“ die Koppelung in der Stratosphäre.
Die Architektur war indes von sachlicher Funktionalität geprägt, die Möglichkeiten der damals „neuen“ Baustoffe Beton und Stahl erweiterten den Kanon. Und mittendrin Eckhard Gerber, der mit genau dieser Haltung die Braunschweiger Hochschule als Architekt verließ. Dieser sachlichen Funktionalität, gepaart mit der Rhythmik der gleichmäßigen und wohl überlegten Repetition ist Gerber Architekten verpflichtet. Effekthascherische Stilexperimente, der Brutalismus oder gar die Postmoderne sind hier fremd. Genau deswegen sind die Bauten und das gesamte Werk zeitlos und beständig. Damit ist Eckhard Gerber und das Büro Gerber Architekten eine baukulturelle Institution geworden, die über Jahrzehnte wertvolle Bausteine zu zunächst Deutschlands Städten und später auch im internationalen Kontext hinzugefügt hat. Heute stehen mehr als 320 Kolleginnen und Kollegen, darunter vier weitere Geschäftsführer in Dortmund, Hamburg, Berlin, Münster, Düsseldorf, Riad und Shanghai für diese Haltung. Wir zeigen 10 von über 400 realisierten Projekten und Wettbewerben aus der gesamten Bandbreite des Portfolios und dokumentieren damit die Geschichte und die Zukunft des Büros.“

Boris Schade-Bünsow

„Die Sensibilität für Raumgestaltung ist entscheidend für die Wirkung unserer Gebäude. Ähnliches gilt auch für extrovertierte und introvertierte Plätze, die Position im Ort und die Verbindung mit der Landschaft.“

Diese Sonderausgabe der Bauwelt widmet sich dem umfassenden Werk von Gerber Architekten, einem der führenden, international tätigen Architekturbüros Deutschlands.

Seit seiner Gründung 1966 durch Eckhard Gerber prägt das Büro die Architektur mit einer klaren, funktionalen und zugleich zeitlosen Formensprache. Von den Anfängen in der Nachkriegsmoderne bis hin zu Großprojekten auf internationaler Ebene hat Gerber Architekten seine Vision stetig weiterentwickelt, ohne sich von kurzlebigen Trends beeinflussen zu lassen.

In dieser Ausgabe werden zehn Projekte vorgestellt, die das breite Spektrum unterschiedlicher Bauaufgaben, sowie den Einfluss des Büros auf die Architektur weltweit veranschaulichen. Zu den vorgestellten Bauwerken zählen unter anderem das Dortmunder U, das als kulturelles Symbol des erfolgreichen Strukturwandels, die King Fahad Nationalbibliothek in Riad, die durch ihre innovative Gestaltung beeindruckt, und die Neue Messe Karlsruhe, die für ihre zukunftsweisende Holzkonstruktion ausgezeichnet wurde. Jedes dieser Projekte steht für eine wichtige Phase in der Entwicklung des Büros und spiegelt seine Expertise im Umgang mit unterschiedlichen kulturellen und architektonischen Herausforderungen wider.

Ein besonderes Highlight ist das Interview mit dem Bürogründer Eckhard Gerber, in dem er über seine architektonische Prägung und die Einflüsse der Braunschweiger Schule spricht. Themen wie die Verbindung von Architektur und Landschaft, die Bedeutung von Raum und Licht sowie der Umgang mit gesellschaftlichen Veränderungen in den letzten fünf Jahrzehnten stehen im Mittelpunkt. Gerber erläutert außerdem, wie sich sein Büro seit den Anfangsjahren als Wettbewerbsbüro hin zu einem global agierenden Unternehmen entwickelt hat.

Darüber hinaus gibt die Ausgabe einen Einblick in die Struktur der Geschäftsführung von Gerber Architekten. Neben Eckhard Gerber wird das Büro heute von vier weiteren Geschäftsführern geleitet. Im internationalen Bereich sind dies Thomas Lücking und Marius A. Ryrko, im deutschsprachigen Raum Jens Bentfeld und Benjamin Sieber.

Mit dieser Ausgabe der Bauwelt wird sowohl die architektonische Philosophie von Gerber Architekten aufgezeigt als auch die Erfolgsgeschichte eines Büros, das seit über fünf Jahrzehnten die urbane und landschaftliche Gestaltung in Deutschland und weltweit prägt.

…unsere Geschäftsführung

 

Dipl.-Ing. Benjamin Sieber
Geschäftsführer GA GmbH

 

Dipl.-Ing. Jens Bentfeld
Geschäftsführer GA GmbH

 

Dipl.-Ing. Thomas Lücking
Geschäftsführer GAI GmbH

 

Dipl.-Ing. Marius Ryrko
Geschäftsführer GAI GmbH

…ein Auszug unserer vorgestellten Projekte

Harenberg City-Center, Dortmund (1992-1994)

Die innerstädtische Integration des Verlagshauses geht einher mit dem Wunsch nach Kommunikation zwischen Verlag und Gesellschaft. Ein Hochhaus und ein deutlich niedrigerer, geschwungener Gebäudeflügel, verbunden über eine gläserne Halle, antworten auf die stadträumliche Situation aus der Gründerzeit und den 1950er-Jahren und bilden den westlichen Abschluss des weiten offenen Bahnhofsvorplatzes.

 

Neue Messe Karlsruhe (2001-2003)

Ein weit auskragendes, scheinbar schwereloses Dach markiert als Eingangsgeste den Hauptzugang zur Messe. Allgegenwärtige Blickbezüge sorgen für eine einfache Orientierung innerhalb der Gebäude und beziehen die offene Schwarzwaldlandschaft in alle Bereiche der Messe mit ein. Bogenförmige hölzerne Dachkonstruktionen überspannen stützenfrei die vier symmetrisch angeordneten Messehallen.

Geowissenschaften der Ludwig-Maximilians-Universität in München (in Bau)

Der Neubau bindet sich in die vorhandene Bebauung ein und schließt als skulpturaler Baukörper sowohl an die Bestandsbebauung im nördlichen Bereich des Grundstücks, als auch an den südlich gelegenen Institutsbau an. Der Mäander bildet mit seiner V-Form eine gläserne Halle aus, die zum einen die Eingangssituation betont, zum anderen Öffnung in die Stadt, aber auch „Schaufenster“ in den Neubau der Geo- und Umweltwissenschaft sein wird. Der Vorplatz am Eingang setzt sich in der Halle fort, die als öffentliche Ausstellungsfläche für Großobjekte oder für Veranstaltungen dienen soll. Die Geo- und Umweltwissenschaften können sich in diesem großzügigen Luftraum mit all ihren Arbeitsbereichen präsentieren, da sich sowohl das erste Untergeschoss mit den Werkstätten, die Bibliothekslandschaft im Erdgeschoss, als auch die großzügig verglasten Laborbereiche in den Obergeschossen zur Halle hin orientieren.

 

SUS Tech School of Medicine & SUS Tech Affiliated Hospital (in Bau)

In der südwestlich von Peking gelegenen Metropole Shenzhen entsteht ein umfassender Gesundheitskomplex, bestehend aus einem universitären Bereich mit Bibliothek, einer Klinik mit Ausbildungszentrum sowie Wohn-, Freizeit- und Sportanlagen. Der zwischen einer Hügelkette und einem Fluss angeordnete Komplex ist harmonisch in die umgebende Landschaft integriert. Im Zusammenspiel von Topographie und Architektur fließen landschaftliche Elemente in Form eines grünen Sockelgeschosses und Fassadenbegrünungen in das Konzept ein. Die U-Form der einzelnen Gebäudebereiche erzeugt abwechslungsreiche Außenräume und eine aufgelockerte innere Struktur. Durch dieses Beziehungsgeflecht von Innen- und Außenraum trägt der Gesundheitskomplex zum Wohlbefinden der Mitarbeiter und Patienten bei.