Als kompakter, skulpturaler Baukörper definiert der Neubau der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Ergänzung zu den Bestandsbauten mit dem historischen Sudhaus das neue Zentrum des Gesamtareals. Das Aus- und Fortbildungszentrum mit seiner Klinkerfassade nimmt die Materialität und die Farbgestaltung der Bestandsbauten auf, während es formal eigenständig ist. Das gegenüber der Umgebung erhöhte Eingangsgeschoss ermöglicht die Belichtung von Räumen im Sockelgeschoss. Die Brauereiräume mit ihren Kesseln und technischen Anlagen im Sockelgeschoss sind über großzügige Verglasungen in der Eingangshalle präsent und ermöglichen Einblicke in die Arbeit am Institut. Sie unterstreichen so aber auch die Besonderheit der Hochschule als Ausbildungsstätte für Bierbrauer. Ein hochbelastbarer Boden im Untergeschoss ermöglicht die flexible Nutzung von zukünftigen Technologien im Brauereiwesen.
Im Sockelgeschoss entstehen unter dem Eingangsgeschoss natürlich belichtete Flächen. In den neuen Laboren erlaubt die gewählte Grundrissgestaltung größte Flexibilität hinsichtlich Raumgestaltung und Versorgung auch für die Zukunft. Sämtliche Laboreinheiten können getrennt erschlossen werden und bilden jeweils eine autarke Einheit. Loggien erlauben Austritte ins Freie.
Das modulare Labormöbelsystem wird auf der Grundlage üblicher Rastermaße konzipiert. Möblierungsänderungen sind daher mit vertretbarem Aufwand jederzeit möglich. Auswertezonen werden mittels partieller Glasabtrennung von den umgebenden Laborflächen abgegrenzt.
Die Wandlaborzeilen weisen eine Höhe bis zu 2,75 Meter auf. Die Mitteltische werden bewusst niedrig gehalten, um möglichst viel natürliches Licht in den Raum zu lassen. Daher werden alle hohen Labormöbel, wie z.B. Abzüge, an den Wänden positioniert. Zur Vergrößerung des Stauvolumens erhalten alle Wandlabortische Oberschränke, welche bei zwei darunter befindlichen Ablageebenen mittels Leiter zu erreichen sind.
Die Standardlaborräume werden bedarfsgerecht mit Laborspülen und Augenduschen ausgestattet, wohingegen S2-Labore mit zusätzlichen Handwaschbecken und bei Bedarf teilweise mit Abzügen oder Sicherheitswerkbänken bestückt werden. Chemikalienlager-, Gefahrstoff- und Erste-Hilfe-Schränke finden sich hier ebenso wie Kühlgeräte, Vakuumversorgung und die dazugehörigen Medienversorgungssysteme.
Ort | Berlin |
Wettbewerb | 1. Preis, 2009 |
Bauzeit | 2013 – 2017 |
BGF | 11.150 m² |
BRI | 50.412 m³ |